Der Schatten

Ein Prophet wird am meisten dort gehasst,
wo sein eigen Volk die Wahrheit ausgelacht.
Und hätte Gott eure Gebete konsequent erfüllt,
hätt’ euch die eigen Dummheit zu Tode erdrückt.

Das Gewicht eines schlecht gewählten Ziels,
lässt mich ewig lange hungern und jagen,
mit einem Auge das zum Verderben schielt,
während ich den großen Erfolg erwarte.

Und wer große Netze ins Gewässer wirft,
aus Gier um alles schneller zu vollenden,
bis Schmutz aus dem Meere gefangen wird,
verliert Zeit damit, Fische von Schlangen zu trennen.

Wie mein Herz zu jenem Grab geschrien,
wo meine Liebe zu falschen Freunden liegt.
Wenn mein Leid obsiegt,
und schwerer als der Atlas wiegt,

will ich zu meinem Vater beten,
er möge mir erneut vergeben,
obwohl die Leiden meiner Seele,
mit dem Prinzen dieser Welt verkehren.

Sag, werd ich nun endlich zur Vergebung fliehn,
bevor meine Hand mich dem Bösen übergibt?
Als Kind sah ich wie das Monster aus dem Schrank,
in Freunde und Verwandtschaft eine Form bekam.

Ich trag bis heute jene Kleider,
die es im Schrank für mich zurecht gelegt.
Es sind meiner Vorfahren Träume, die gescheitert,
die bis zum heutigen Tag mein Leben geprägt.
Von denen mein Herz sich endlich weg bewegt.

Lasst die Toten ihre Toten begraben,
denn es ist das Blut der Lebendigen,
die trotz Schweiß, sich neu bekräftigten,
wodurch aus Wüsten neue Wälder entstanden.

Besessen such ich nach der Wahrheit,
denn ich lebe in anderer Menschen Lügen.
Doch die Wahrheit verlangt nach Fleisch,
weshalb sie mich tägliche zur Schlachtbank führe.

Und wenn das Weizenkorn zu Boden fällt,
und in diesem nicht vollkommen erstirbt,
so denk nicht dass dies Korn viel Frucht erweckt,
sondern dass es allein bleibt und verdirbt.

Wenn es aber stirbt, ein Teil des Bodens wird,
so bringt dieses reichlich Frucht hervor.
denn der sich heut zu Boden wirft,
steigt morgen gen Himmel empor.

Man munkelt gleich der Gauch, der die Qual der Wahl erhält.
der die Dunkelheit im Bauch vom großen Wal erhellt.
Begegnet seiner Erleuchtung auf jener Route,
wo er die Flucht vorm Worte Gottes suchte.

Und das Licht nach dem ich forschte,
lag im Schatten meiner selbst.
Ein Schatten der bis zur Hölle bohrte,
weshalb ihn kein Mensch anerkennt.

Aber wie soll ein Mensch Gutes tun,
solang er nicht an Böses glaubt?
Ein Schaf, das den falschen Weg einschlug,
und deshalb seinem Gott vertraut.
Ein Vogel, der vom Winter weiß,
und deshalb Richtung Süden reist.
Eine Blume, die tief im Dunkeln Wurzeln schlägt,
und deshalb zum Licht der Sonne schaut.
Ein Mann, dessen Haus vom Sturm verweht,
und deshalb sein Nächstes auf Felsen gebaut.